Veröffentlichung Stuttgarter Zeitung: Woran erkennt man seriöse Ärzte?

Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 24.09.2023 von Nadine Zeller – 09:00 Uhr – StZPlus

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Die Stuttgarter Zeitung ging in ihrem Artikel vom 24.09.23 der Frage nach, wie man einen seriösen Arzt findet. 

Unser Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. med. Helge Jens nimmt zu dieser Frage Stellung. Er warnt insbesondere bei Ärzten, welche ein sehr stark-werbliches Auftreten in den sozialen Medien besitzen. Ebenso mahnte er zur Vorsicht beim Einsatz von Vorher-Nachher-Bildern, Rabattaktionen oder der Veröffentlichung von Operationsbildern.

Ebenso verwies er darauf, dass Patienten bei den Berufsbezeichnungen genau aufpassen sollten, da Begriffe wie Schönheitschirurg, ästhetischer Chirurg, Beauty Doc oder „Master of Injectable“ ungeschützt sind. Grundsätzlich darf jeder Arzt im Bereich der Schönheit zum Skalpell greifen.

Unser erfahrener Facharzt, welcher selbst Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie ist, verwies auf die Mitglieder der Fachgesellschaften, da hier Chance sehr groß ist, dass man in seriöse Hände gerät.

Auch die Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie warnt davor, dass einige Akteure im Bereich der Schönheit nicht einmal Ärzte sind. Zwar ist es rechtlich möglich, dass z. B. Heilpraktiker Unterspritzungen vornehmen – allerdings ist meist das Wissen bei Problemen wie allergischen Reaktionen, Ödemen, etc. sehr begrenzt. Kosmetikerinnen, etc. dürfen rechtlich keine Falten unterspritzen.

Ein detaillierter Kostenvoranschlag, Zeit für die Beratung, frühzeitige und individuelle Aufklärung über Risiken, ein Vorgespräch über die Behandlung und Nachbehandlung sind positive Signale, auf die Sie achten sollten.

Von kosmetischen Veränderungen im Ausland raten alle Fachverbände ab – auch wenn es verlockend ist. Oft ist es auf dem ersten Blick günstig – aber im Einzelfall können die Kosten enorm explodieren. Gründe hierfür sind z. B. die Sprachbarriere, unterschiedliche Rechtslagen, Abweichung der Ausbildung und Qualifikation, zusätzliche Kosten bei Komplikationen / Heilungsstörungen, fehlende Nachbehandlungen, etc.

Sehr populär ist z. B. das Fettabsaugen. Der Eingriff versursacht teils Infektionen. Ebenso können Nerven und Gefäße verletzt werden, Dellen können entstehen, Faszien und Muskeln können verletzt werden, etc. Dr. Jens erklärt hierzu: „Man muss schon sehr genau wissen, wie und wo man saugt“. Gerade in Bereichen, welche enge Strukturen aufweisen (z. B. Waden), ist die Gefahr hoch, dass es zu Fehlbehandlungen kommt. 

Weitere populäre Bereiche, welche im Artikel behandelt werden, ist die Brustvergrößerung und die Unterspritzung mit Botox.

Auch bei Faltenbehandlungen ist Vorsicht geboten

Gerade bei der Unterspritzung mit Botox z. B. im Mundbereich sollte der Arzt neben viel Erfahrung auch die anatomischen Kenntnisse besitzen, da beim sprechen über 30 Muskel Einfluss nehmen.Werden hier Fehler gemacht, so kann dies temporär sehr seltsam aussehen oder dazu führen, dass Sie nicht mehr richtig sprechen können

Social Media nimmt immer mehr Einfluss

Eine weitere Problematik, welche angesprochen wird: Die Filter bei Tiktok und Co., Influencer und Bildbearbeitungssoftware inkl. der KI spiegeln oft nicht die Realität wieder – es werden „Traumbilder“ gezeigt, welche bei vielen Nutzern den Wunsch auf Veränderung immer mehr fördert…