EXPRESS 24.10.2015 Facharzt für Ästhetisch-plastische Chirurgie zu den Grenzen der Medizin
„Nicole Kidman wäre für mich ein Anti-Beispiel“
Dr. Helge M. Jens (51) ist Facharzt für Ästhetisch-plastischeChirurgie und Mitglied im Vorstand der Fachgesellschaft DGÄPC.
Ohren anlegen, Falten füllen: Wo ist für sie als Arzt die Grenze, wenn es um die Korrektur optischer Makel geht? Ich muss auch persönlich immer einen nachvollziehbaren Grund sehen. Selbst beim Ohren anlegen, seit Jahrzehnten ein Routine-Eingriff der plastischen Chirurgie, gibt es ja ein gewisses Operations-Risiko. Da sind die Kinder bei mir immer mit im Boot. Ohren sind relativ früh ausgewachsen, gute Zeitpunkte für eine Korrektur sind daher Vorschulalter oder Beginn der Pubertät, wenn der eigene Körper selbst wahrgenommen wird.
Bis zum 16. Lebensjahr zahlen den Eingriff bei stark abstehenden Ohren die gesetzlichen Kassen. Stichwort Botox – ein Nervengift… Es lähmt die Zornesfalte, hat aber zusätzlich auch einen vorbeugenden Effekt. Die Falte gräbt sich gar nicht erst ein. Ein Promi wie Nicole Kidman wäre für mich ein Anti-Beispiel. Man darf Botox nur vorsichtig anwenden, im oberen Gesichtsdrittel.
Bei Männern ist in Deutschland mittlerweile Fettabsaugung der meist gefragte Eingriff. Ja, aber diese Technik ist definitiv nicht dazu da, 20 Kilo Gewicht loszuwerden, sondern Problemzonen – bei Männern den Bauch, bei Frauen „Reiterhosen – die durch Sport, richtige Ernährung und Diäten nicht zu behandeln sind…